Hege

Kategorisiert in Naturschutz, Hege und Jagdbetrieb

Projekt Büchse

Hege allgemein

Hege beschreibt Maßnahmen zur Pflege und zum Schutz von Pflanzen und Tieren, besonders Wildtieren.

Von Überhege spricht man, wenn der Wildbestand höher ist, als die Lebensraumverhältnisse es zulassen.

Das Gegenteil ist die Übernutzung des Wildbestandes, also wenn in einem angepassten Wildbestand die Nutzung zahlenmäßig höher ist als der Zuwachs.

Eine Rotwilddichte von 2 Stück auf 100 ha gilt bei durchschnittlichen Äsungsverhältnissen als wirtschaftlich tragbar.

Der angestrebte Abschuss eines Frischlingsjahrgangs sollte bei ca. 80 % liegen.

Schalenwild gefährdet den Straßenverkehr besonders in der Paarungszeit. Uhrzeittechnisch geschehen die meisten Unfälle in der Morgen- und Abenddämmerung. Eine Maßnahme, die der Verhütung solcher Unfälle dient, sind Wildschutzzäune.

Maßnahmen zur Hege wie Bruthütten oder Brutkörbe werden unter anderem gern von Stockenten angenommen.

Durch das Abmähen von Wiesen stirbt viel Wild. Maßnahmen um dies zu verringern können das Anbringen von Wildrettergeräten an der Mähmaschine oder das Absuchen der Wiese mit dem Hund sein.

Vor allem der Marderhund (Enok) und der Marder sorgen für ein verringerten Besatz an Bodenbrütern.

Der Besatz an Hasen, Rebhühnern und Fasanen wird vom Hermelin und dem Iltis verringert, sie dürfen auch bejagt werden.

Entenküken leben im Wasser stets gefährlich. Tiere wie die Wanderratte oder aber auch Raubfische erbeuten sie im Wasser.

Nahrungsbedarf und natürliche Äsung

Ein Baum, dessen Frucht zu einer energiereichen Äsung beiträgt, ist die Eiche. Die Frucht dementsprechend die Eichel. Auch die Rosskastanie liefert Mast.

Das Rotwild beispielsweise hat den größten Nahrungsbedarf nach der anstrengenden Brunft, also im Oktober/November.

Das Rehwild hat allgemein im Winter einen niedrigen Nahrungsbedarf, speziell im Januar.

Als natürliche Winteräsung hingegen bieten sich für das Schalenwild Beeren an, speziell die Brombeere oder Heidelbeere. Die Brombeere bietet auch im Winter noch eine grüne Blattäsung, der Jäger kennt diese für ihn unangenehme Pflanze von Treibjagden in der Winterzeit.

Hühnervögel, speziell Rebhühner, ernähren sich gern von Ackerunkrautsamen wie dem Knöterich. Für die Rebhühner sind deshalb gerade die Ackerränder sehr wichtig, wo sie diese Samen antreffen.

Verbesserung der Lebensgrundlagen des Wildes

Verbesserung der Lebensgrundlagen allgemein

Die Lebensgrundlagen können auf verschiedene Weisen verbessert werden, beispielswiese durch das Pflanzen einer Streuobstwiese. Hierbei muss jedoch ein Mindestabstand vom Nachbargrundstück eingehalten werden.

Rohr- und Schilfbestände dürfen nur vom 01. Oktober bis 28. Februar gemäht werden, also grob gesagt nur im Winter/Spätherbst.

Entlang von Hecken und Gewässern werden häufig Pufferstreifen angelegt. Sie sollen Einträge von Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteln verhindern, sowie Lebensräume für die Tierwelt schaffen.

Es besteht eine gesetzliche Pflicht zur Hege. Hiermit sind Maßnahmen gemeint, wie die Reduktion überhöhter Rehwildbestände um übermäßige Verbissschäden an der Waldverjüngung zu verhindern oder auch das Belassen von Stoppelfeldern zur Verbesserung des Winterlebensraumes von Rebhühnern und Feldhasen.

Neben den natürlichen Äsungsmöglichkeiten für das Schalenwild, können auch Maßnahmen ergriffen werden, die noch mehr Möglichkeiten bereitstellen. Hierzu zählen die Anlage von Wildäckern, sowie die Pflanzung von Hecken.

Möchte man bestimmte Lebensräume beruhigen, so kann man die örtlichen Wege umlenken.

Eine Hegeart, die speziell der Entenhege dient, ist die Bekämpfung von Wanderratten. Sie fressen nämlich die Entenküken aus dem Wasser.

Hacken Rabenkrähen Eier auf, so sind diese in der Regle in der Mitte aufgehackt.

Verbesserung von Deckung und Äsung

Wildäsungsflächen sollten im Optimalfall viele kleine Flächen mit langen Saumzonen darstellen (0,1 – 0,5 ha).

Zur Lebensraumverbesserung des Rebhuhns dienen Brachstreifen mit vielfältiger Krautflora, also eine Art künstlicher Ackerrand mit Unkrautsamen.

Für den Fasan ist der Mais besonders geeignet.

Auf Wildäckern wachsen verschiedene Pflanzen. Topinambur ist eine davon, die nährstoffhaltige Knollen bildet, aber auch Blattäsung bietet, außerdem ist sie mehrjährig. Dieser ist allerdings nicht für eine einjährige Wildackeransaat geeignet. Hier käme eher der Buchweizen oder Sonnenblumen in Betracht.

Allgemein ist das Anlegen von Wildäckern auf Magerrasen und Feuchtwiesen nicht zulässig. Am besten eignet sich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Geht es auf einem Wildacker eher darum Deckung für den Winter anzulegen, so eignet sich der Markstammkohl sehr gut.

Für die Herbst- und Winteräsung des Schalenwildes auf einem Wildacker bieten sich Rübsen, Raps, Ölrettich und Klee an.

Eine saftige Grünäsung im Winter auch bei längeren Frostperioden bieten Rübsen, Markstammkohl und Raps.

Mehrjährige Pflanzen, die für Daueräsungsflächen geeignet sind, sind Dauerlupine, Topinambur und Weißklee.

Der Waldstaudenroggen braucht bis zum Ausreifen 2 Jahre.

Prossholz nennt man abgeschnittene Zweige, die zur Äsung liegen bleiben. Zur Anlage einer Prossholzfläche eignet sich die Eberesche besonders gut. Auch Obstbäume und Weiden liefern als Prossholz gute Äsung.

Eine Remise bietet allgemein Schutz, so auch eine Wildremise. Sie ist eine Schutzanpflanzung aus Bäumen und Sträuchern.

Hecken und Feldgehölze werden nicht nur zu Äsungszwecken, sondern auch zum Schutz vor Beutegreifern für Niederwild und zu Gelegenheiten zum Brüten und Setzen angelegt. Besonders bewährt haben sich Sträucher, die den Schnitt vertragen und ein hohes Ausschlagvermögen besitzen, zum Beispiel Schwarzdorn oder Pfaffenhütchen.

Allgemein zu den Sträuchern zählen unter anderem Wildrose, Weißdorn, Schlehe und Rote Heckenkirsche. Die Wildrose und Schlehe tragen Stacheln.

Für die Bepflanzung trockener Kiesgruben eignen sich Ginster und Sanddorn ganz besonders.

Die Regeneration von Hecken wird durch das Zurückschneiden, also das auf den Stock setzen gefördert.

Nahrungsergänzung

Salzlecken

Salzlecken werden vor allem vom Rehwild und von Wildtauben angenommen. Sie sind saisonlos und können so das ganze Jahr über aufgestellt werden.

Salzleckstellen können als Stocksulzen angelegt werden. Dies ist eine Vertiefung in einem Baumstumpf mit hineingelegtem Salzleckstein.

Schalenwildfütterung

Zum Kraftfutter zählen Eicheln und Hafer.

Die Silage und die Rüben gehören zum Saftfutter.

In der Notzeit wird vor allem Erhaltungsfutter gefüttert, hierzu zählen Grummet und Futterrüben.

Möchte man speziell Frischlinge füttern, so kann man sogenannte Frischlingsrechen nutzen. Ein nur für Frischlinge zugänglicher Bereich zur Fütterung.

Niederwildfütterung

Für den Feldhasen eignen sich Zweige von Obstbäumen und Rüben.

Für Fasane eignet sich Getreide und Getreidekaff, also die Spreu (Hülsen). Fasanenschütten werden am besten im Feldgehölz oder in Hecken angelegt.

Rebhühner werden am besten in einer Hecke im freien Feld Getreidekaff oder Wildkräutersamen (wie auch am Ackerrand zu finden) gefüttert.

Wildenten werden am besten mit Getreide und Eicheln gefüttert.