Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit Waffen und Munition

Kategorisiert in Jagdwaffen und Fanggeräte

Projekt Büchse

Merksätze/Allgemeines

  • Weicheisenschrote prallen weit zurück und zerfallen nicht so schnell wie Schrote anderer Materialien. Das Ablenkverhalten von ihnen kann somit eine besondere Gefährdung hervorrufen.
  • Mit Kurzwaffen mit einer E0 von größer gleich 200 Joule dürfen für Fallwild und für den gegrabenen Fuchs oder Dachs verwendet werden.

Definitionen

Doppeln beschreibt das Auslösen zweier Schüsse bei einem Doppelgewehr, obwohl nur einmal der Abzug betätigt wurde. Dies kann vor allem bei eingestochenen kombinierten Waffen auftreten, wenn mit dem nicht eingestochenen Abzug geschossen wird.

Waffenbezogene Unfallverhütungsvorschriften (UVV)

Die Läufe (Patronenlager) müssen beim Überwinden von Hindernissen, wozu auch das Besteigen des Hochsitzes zählt, entladen werden.

Ein Schießen bei Treibjagden in das Treiben hinein ist nur erlaubt, wenn der Jagdleiter dies genehmigt hat.

Beim Entladen ist die Waffe stets in eine Richtung zu halten, in der niemand gefährdet wird.

Auf dem Schießstand (kein Schießkino) darf nur eine Patrone in die Mehrladeeinrichtung geladen werden.

Bei Stahlschroten müssen größere Sicherheitswinkel zum Nachbarschützen eingehalten werden, da diese auf dem Wasser abprallen können.

Rechtliches zu Büchsenpatronen

Es wird zwischen der Tauglichkeit von Patronen zwischen Rehwild und anderem Schalenwild (dann Hochwild) unterschieden.

Voraussetzung für Rehwildtauglichkeit:
Die Patrone muss über eine Energie auf 100 m (E100) über mindestens 1000 Joule verfügen. Die kleinste rehwildtaugliche Patrone ist die .222 rem (remington).

Voraussetzung für Hochwildtauglichkeit:
Die Patrone muss über eine Energie auf 100 m (E100) über mindestens 2000 Joule verfügen und zusätzlich muss das Kaliber größer 6,5 mm sein. Die kleinste hochwildtaugliche Patrone ist die 6,5 x 55. Dies entspricht einem zöllischen Kaliber von etwa .255 Zoll.

Maximale Anzahl an geladenen Patronen bei der Jagdausübung ist 3.

Fallwild

Voraussetzung für Patronen (meistens Kurzwaffen): E0 von Mindestens 200 Joule.

Entfernung: So nah wie nötig, so weit entfernt wie möglich.

Waffentechnik

Flintenabzüge haben meist keinen Druckpunkt und auch keinen Stecher, sie sind natürlich an Flinten, aber je nach Präferenz auch an Büchsen zu finden.

Kipplaufwaffen werden durch die Laufhaken verschlossen. Sie sorgen dafür, dass die Waffe geschlossen bleibt.

Es gibt verschiedene Arten von Sicherungen. Die Schalgbolzensicherung oder auch Schlagstücksicherung ist die zuverlässigste (Beispiel Repetierbüchse Mauser 98).

Ebenso ist der Spannschieber bei Kipplaufwaffen sicherer als die automatische Sicherung.

Bei Flinten ist eine Mündungsverengung anzufinden, der Choke. Tritt dieser nicht auf, so spricht man von einer Zylinderbohrung.

Ein Stutzen ist eine ganzgeschäftete, kurze Büchse. Der kurze Lauf sorgt für eine verringerte Präzision, einen lauteren Mündungsknall und ein stärkeres Mündungsfeuer.

Das Bauteil, mit dem beim Revolver die Hülsen aus der Trommel drückt heißt Hülsenausstoßer. Er ist nicht mit dem Ejektor, also dem Auswerfer der Hülsen bei Repetierbüchsen, zu verwechseln.

Der Rückstoß einer Büchse wird nicht vom Geschosstyp, Kaliber, etc. beeinflusst, sondern vom Gewicht der Waffe.

Beim Zielen durch das Zielfernrohr ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass sich kein Hindernis auf Höhe des Laufes befindet.

Eine Büchse mit Blockverschluss wird häufig auch Heerenbüchse genannt.

Die Geschosse hinterlassen Ablagerungen im Lauf. Durch sie kann sich die Schusspräzision maßgeblich verringern.

Die Doppelbüchse eignet sich besonders gut zur Drückjagd, da schnell hintereinander ein zweiter Schuss abgegeben werden kann.

Die Choke-Bohrung einer Doppelflinte findet man i.d.R. im linken Lauf, bei der Bockdoppelflinte im oberen Lauf. Flintenlaufgeschosse dürfen grundsätzlich aus solch einem Lauf verschossen werden.

Für ein gutes Trefferergebnis mit der Flinte ist vor allem der Schaft ausschlaggebend.

Beim Ejektor erfolgt das Auswerfen der Hülse durch Federdruck.

Bei einer Einladung zu einer Kesseltreibjagd auf Hasen sollten 2,5 mm-Schrote nicht verwendet werden, da sie zu klein für Hasen sind, aber 4,0 mm-Schrote sollten auch nicht verwendet werden, da der Gefahrenbereich zu groß ist.

Stecherarten

Deutscher Stecher (Doppelzüngelstecher):
Zwei Abzüge, wobei der hintere genutzt wird um die Waffe einzustechen (Beispiel Mauser 98).

Französischer Stecher (Rückstecher):
Ein Abzug, der zum Einstechen der Waffe nach vorne gedrückt wird.