Merksätze/Allgemeines
- „Merkzahl 4“ beim Schwarzwild. Die Zahl 4 beantwortet viele Fragen.
- Die Fortpflanzungszeit des Schwarzwildes, auch Rauschzeit genannt, ist theoretisch im November/Dezember. In der Praxis schwankt die Rauschzeit stark.
- Schwarzwild kann sehr gut hören und riechen, dafür aber schlecht sehen (Sichten). Der Gesichtssinn ist schlecht ausgebildet.
Aussehen/Lebensweise
Schwarzwildjunge werden Frischlinge genannt, Wildschweine im zweiten Lebensjahr heißen Überläufer.
Schwarzwild lebt in Rotten. Eine Rotte besteht aus Bachen, Frischlingen und teilweise Überläufern. Mit ca. 18 Monaten sondern sich die Überläuferkeiler von der Rotte ab. Keiler sind Einzelgänger, die sich nur zur Rauschzeit zur Rotte gesellen.
Typisch für das Schwarzwild sind die längsverlaufenden dunklen Streifen, die Frischlinge aufweisen. Sie verwachsen im Alter von etwa 4 Monaten.
Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal von der Schwarzwildfährte zu anderen Fährten ist das Geäfter, die zusätzlichen diagonal verlaufenden Abdrücke hinter den Ballen des Schalenabdrucks.
Nahrung
Das Schwarzwild ist der einzige Allesfresser des Schalenwilds und ernährt sich somit sowohl von Pflanzen, als auch von Fleisch.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeit wird Rauschzeit beim Schwarzwild genannt und findet in der Theorie von etwa November bis Januar statt. Dieser Zeitraum schwankt in der Praxis stark und kann ggf. auch abweichen.
Die Tragzeit beträgt ca. 4 Monate, um genau zu sein „3-3-3“, 3 Monate, 3 Wochen, 3 Tage.
Jungtiere von Wildschweinen können bereits nach etwa 8 Monaten rauschig werden, können also unter guten Umständen an der ersten Fortpflanzungszeit die sie erleben teilnehmen.
Die Setzzeit, beim Schwarzwild Frischezeit genannt, ist Februar bis Mai, für die Prüfung greift also auch hier ganz grob der Grundsatz, dass alles Schalenwild im Mai/Juni setzt.
Damit die Bache ungestört frischen kann, setzt sie sich kurz vorher von der Rotte ab.
Nach dem Frischen werden die Frischlinge von der Bache nach einer 4-monatigen Tragezeit auch 4 Monate gesäugt.
Schwarzwild hat die höchste Nachwuchsrate des Schalenwilds. Es werden 3 bis 10 Frischlinge gefrischt.
Gebiss
Das Dauergebiss des Schwarzwildes beinhaltet 44 Zähne. Im Oberkiefer sind Schneidezähne vorhanden, was für einen Allesfresser Sinn macht.
Der Zahnwechsel beginnt nach einem Jahr, also mit 12 Monaten. Vollständig entwickelt ist das Dauergebiss mit 36 Monaten, also mit einem Alter von 3 Jahren.